Studie: Flughafenbetreiber investieren verstärkt in Business-Intelligence-Lösungen

Kernziele sind Optimierung von Arbeitsprozessen und Verbesserung des Reiseerlebnisses der Passagiere

  • Thursday, 28th November 2013 Posted 11 years ago in by Phil Alsop

Laut der Studie Airport Business IT Trends Survey, die in Zusammenarbeit von SITA, einem Anbieter von Kommunikations- und IT-Lösungen im Luftverkehr, dem Airports Council International und Airline Business umgesetzt wurde, werden Flughafenbetreiber im Jahr 2014 voraussichtlich viereinhalb Milliarden Euro in IT-Systeme und -Lösungen investieren. Im Fokus stehen vor allem mobile Lösungen, automatisierte Dienstleistungen und Business-Intelligence-Lösungen. Ziel ist es, vor allem das Passagiererlebnis und die internen Arbeitsprozesse zu verbessern. Dabei steht der Service-Gedanke im Vordergrund. Trotz schwankender Umsätze und steigender Passagierzahlen soll der Service qualitativ erhöht werden. Passende IT-Lösungen nehmen hier eine Schlüsselrolle in den Überlegungen der Flughafen-Manager ein.

Circa vier von fünf Managern sprechen sich bei der Erreichung dieser Zielvorgaben für den Einsatz von BI-Lösungen aus. Dabei sollen die Systeme vor allem klassische Aufgaben von BI, wie etwa das Finanzcontrolling, wahrnehmen. Auch Bereiche wie der Flughafenbetrieb, Analysen des Passagieraufkommens und das Bestandsmanagement sollen durch BI-Anwendungen unterstützt werden. Großer Nachholbedarf besteht laut den Studienergebnissen aber noch bei der Implementierung von BI-Lösungen. So gaben nur acht Prozent der befragten Manager an, dass die vorliegenden Daten die notwendigen Qualitätsanforderungen für die Weiterverarbeitung erfüllen.

Thomas Martens, VP Produktmarketing bei Cubeware, einer der führenden Anbieter innovativer Business-Intelligence-(BI)-Software, sieht deshalb vor allem in strategischer Hinsicht Erklärungsbedarf:

„Die Studie macht deutlich, dass Business-Intelligence-Anwendungen nach wie vor nicht zum Standardrepertoire vieler Unternehmen gehören. Hier wird definitiv Steuerungs- und Optimierungspotenzial liegengelassen. Auch die 92% der Befragten, die von ihrer eigenen Datenqualität nicht überzeugt sind, sprechen eine deutliche Sprache. In den momentan geführten Diskursen zu BI geht es hauptsächlich um die schnelle, intuitive Analyse großer Datenmengen und unterschiedlicher Strukturtypen durch Fachanwender. Das ist natürlich ein bedeutendes Thema in unserer Branche, aber bei solchen Studien wird einem wieder bewusst, dass das alleine Business Intelligence nicht auszeichnet. Themen wie die Datenintegration, -anreicherung und -management fallen viel zu oft bei den Überlegungen unter den Tisch, sorgen aber bei den Projektverantwortlichen auf Unternehmensseite für das tatsächliche Kopfzerbrechen. Es ist wichtig, BI-Lösungen in ihrer kompletten Gänze zu betrachten. Nachweislich spielen hier die schmerzfreie Einbindung von unterschiedlichen Vorsystemen und der kontrollierte Datenabzug eine wesentliche Rolle, die von BI-Produkten unbedingt abgedeckt werden sollte. Wichtig ist es beim Auswahlprozess, auf integrative, technisch wie fachlich skalierbare und adaptive BI-Systeme zu setzen. Sonst läuft man Gefahr, die Bildung von Informationsinseln im eigenen Unternehmen zu befeuern. Erst wenn diese gemeinsame und valide Datenbasis geschaffen wurde, schaffen Advanced-Analytics-Ansätze und Self-service BI wirklichen Mehrwert für die Fachanwender und das Unternehmen. Die Kombination aus leistungsstarken ETL- und Organisationstools mit einem applikationsfähigen BI-Frontend ist hier entscheidend.

Von zentraler Bedeutung ist es zudem, dass Unternehmen gezielt auf BI-Berater mit Branchenkenntnis setzen. Denn mittlerweile finden BI-Lösungen weit über die klassischen Einsatzgebiete hinaus Anwendung. Neben der Auswertung von Finanzkennzahlen, dem Controlling und der Finanzplanung bieten sich BI-Anwendungen vor allem auch in operativen Bereichen an. So lassen sich im Hinblick auf Flughäfen durch BI-Analysen etwa des Passagierflusses und der Beziehungen zwischen verschiedenen Flugrouten Optimierungen bei der Gate-Belegung erreichen. Dadurch sinken nachweislich die Transit-Zeiten für Passagiere. Auch im Bereich des Vorfeldes können sich durch derartige Analysen schnellere Umladezeiten für Gepäck- und Frachtgut realisieren lassen. In Cubeware-Projekten, beispielsweise am Flughafen München, konnten so große Erfolge verbucht werden. Auch die diskriminierungsfreie Aufbereitung der Datengrundlage für Flughafenentgelte lässt sich durch BI-Lösungen sicherstellen, um hier möglichst transparent gegenüber den zuständigen öffentlichen Stellen agieren zu können.

Wir bei Cubeware sehen in der Simulation unterschiedlicher Szenarien im Hinblick auf schwankende Passagierzahlen, Auslastung von Start- und Landebahnen und Terminalstrukturen ein weiteres großes Anwendungsgebiet von BI-Lösungen. Die Einsatzgebiete von BI-Lösungen im Flughafenbetrieb sind enorm. Zumal je leistungsstärker Algorithmen-getriebene Auswertungen werden, desto interessanter werden auch analytische Systeme im Bereich von Predictive und Prescriptive Analytics. Aber auch hier gilt: jede Auswertung ist nur so gut wie die zugrundliegende Datenbasis. Dieser Aspekt von BI und Analytics kann nie genug in den Vordergrund gestellt werden.“